Donnerstag 24. Januar 2019, 18:30 – 20h00 * Anarchismus: Geschichte und Fiktion – Bostry

Donnerstag 24. Januar 2019, 18:30 – 20h00 * Anarchismus: Geschichte und Fiktion

Präsentation des Buches "Anarchistische Uhrmacher in der Schweiz" von Florian Eitel. Lesung und Signierstunde für "Dix petites anarchistes" (Zehn unbekümmerte Anarchistinnen), den neuen Roman von Daniel de Roulet

18.30 – 19.00

Florian Eitel, Kurator der Abteilung Geschichte am Neuen Museum Biel, stellt sein Buch zu den anarchistischen Uhrmacher in der Schweiz und den Anfängen der anarchistischen Bewegung im 19. Jahrhundert

Warum bekannten sich Uhrmacher im Tal von Saint-Imier in der Schweiz zum Anarchismus? Erklärungen liefert die Perspektive der ›modernen Globalisierung‹: Wie die Weltwirtschaft ging auch der Anarchismus aus globalen Kommunikations-, Transport-, Finanz- und Migrationsflüssen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervor – allerdings als Alternative zu Nationalismus und Kapitalismus.

19:00 – 19:30

Daniel de Roulet liest „Dix petites anarchistes“ erschienen bei Limmat unter dem Titel „Zehn unbekümmerte Anarchistinnen“.

 

1872 weilt Bakunin in der Uhrenstadt Saint-Imier im Schweizer Jura, wo die Antiautoritäre Internationale gegründet wird. Zehn Frauen werden von den Freiheitsideen angesteckt und beschliessen, nach Südamerika auszuwandern, um dort ein herrschaftsfreies Leben auszuprobieren. Als Kriegskasse beschafft sich jede eine Longines 20A.

Zwar beginnt es schlecht, von den beiden vorangegangen Frauen, dem Liebespaar Colette und Juliette, trifft bald die Nachricht ihres gewaltsamen Todes ein. Trotzdem machen sich die andern acht auf den Weg. Mit einem Schiff, auf dem auch Verbannte der Pariser Kommune eingesperrt sind und auf dem Émilie bei einer Geburt stirbt, gelangen die übriggebliebenen sieben nach Punta Arenas in Patagonien, wo sie gemeinsam eine Bäckerei und eine Uhrmacherwerkstatt aufbauen. Sie trotzen machistischen Kolonialbeamten und verfolgen in Freiheit ihr Liebesleben, jede nach ihrem Geschmack.

Auf der Basis historischer Dokumente und mit Hilfe seiner Imagination erzählt Daniel de Roulet das Schicksal von zehn Frauen, die in einer Zeit, die ihnen nichts zu bieten gewillt war, die Freiheit suchten